Stiftung kritisiert Verbot von Tierversuchen
Schlieren ZH – Die Schweizer Stiftung für Menschen mit seltenen Krankheiten hat ein vom kantonalen Veterinäramt in Zürich ausgesprochenes Verbot von Tierversuchen kritisiert. Für betroffene kranke Menschen seien diese Versuche lebenswichtig.
Zum Internationalen Tag der seltenen Krankheiten am 28. Februar hat die im Bio-Technopark Schlieren-Zürich ansässige Stiftung für Menschen mit seltenen Krankheiten auf die Notwendigkeit von lebensrettenden Tierversuchen hingewiesen. Forschung ist nötiger denn je und sollte nicht willkürlich eingeschränkt werden, heisst es in einer Medienmitteilung. Die Stiftung verweist auf die vom Veterinäramt im Kanton Zürich abgelehnte Fortsetzung von bereits zweimal bewilligten Tierversuchen. Das sei ohne nachvollziehbare Begründung geschehen. Der Entscheid „verhindert die weitere Erforschung einer lebensrettenden medikamentösen Therapie für Menschen mit einer angeborenen Arterienschwäche“, heisst es in der Mitteilung.
Das vaskuläre Ehlers-Danlos Syndrom (vEDS) sei eine sogenannte seltene Krankheit – also eine Krankheit, von der höchstens fünf von 10’000 Menschen betroffen sind. Menschen mit vEDS leben mit dem lebensbedrohlichen Risiko, dass bei ihnen, ihren betroffenen Kindern und weiteren Blutsverwandten plötzlich grosse Arterien wie auch die Hauptschlagader (Aorta) reissen können. Eine Heilung gebe es nicht.
Das Genetikzentrum der Stiftung für Menschen mit seltenen Krankheiten habe eine objektive und alternativlose Messmethode entwickelt, um den Nutzen von oft verschriebenen, günstigen Arzneimitteln auf die Reissfestigkeit der Aorta zu prüfen. Dazu seien Tierversuche mit Mäusen notwendig. Nach zwei bewilligten Tierversuchsgesuchen in den letzten sechs Jahren mit neuen und klinisch hoch relevanten Erkenntnissen sei nun die Suche nach Medikamenten für vEDS in der Schweiz eingestellt worden, weil das dritte Fortsetzungsgesuch vom kantonalen Veterinäramt abgelehnt worden sei.
Dagegen sei ein „beherztes Eingreifen“ von Aufsichtsbehörden und Politik zwingend notwendig, fordert die Stiftung. gba