Molecular Partners kommt mit Corona-Therapie voran
Schlieren ZH – Die Schlieremer Biotechfirma Molecular Partner arbeitet an einer Therapie gegen das Coronavirus. Einige Wirkstoffkandidaten konnten das Virus in bisherigen Versuchen vollständig neutralisieren.
Molecular Partners entwickelt DARPins (Designed Ankyrin Repeat Proteins), künstliche Proteine, die Antigene erkennen und binden können. Das Schlieremer Unternehmen hat einige DARPins identifiziert, welche das das SARS-CoV-2-Virus neutralisieren sollen. Wie es nun in einer Medienmitteilung heisst, konnten einige dieser Wirkstoffkandidaten das Virus in Versuchen vollständig neutralisieren. Dies würde die Vermutung nahe legen, dass bereits kleine Mengen des Wirkstoffs für eine therapeutische Wirkung ausreichen würden, so Molecular Partners in der Mitteilung. „Wir werden das Programm weiter mit hoher Geschwindigkeit vorantreiben und erwarten, dass wir in den kommenden Wochen einen Kandidaten für die klinische Entwicklung auswählen können“, wird CEO Patrick Amstutz in der Mitteilung zitiert.
Wie die Biotechfirma in einer weiteren Mitteilung schreibt, ist für das gegen die Augenkrankheit feuchte altersbedingte Makuladegeneration entwickelte Mittel Abicipar inzwischen auch ein Zulassungsantrag in Japan gestellt worden. Abicipar ist von Molecular Partners entwickelt worden, die Kommerzialisierung wird vom Partner Allergan vorangetrieben.
Im ersten Quartal 2020 musste Molecular Partners einen Nettoverlust von 13,3 Millionen Franken hinnehmen. Die vorhandenen finanziellen Mittel reichen bis ins kommende Jahr aus. Dabei sind eventuelle Meilensteinzahlungen noch nicht berücksichtigt.
Bei der börsenkotierten Molecular Partners handelt es sich um eine Ausgliederung aus der Universität Zürich (UZH) mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. jh