Life-Sciences-Firmen sollen weiter forschen

Schlieren ZH – Aktuell sind viele Ressourcen der Life-Sciences-Branche auf das Coronavirus konzentriert. Doch es gibt auch weiterhin andere Krankheiten, für welche eine Behandlung benötigt wird. Biognosys-CEO Oliver Rinner empfiehlt der Branche, trotz der Herausforderungen ihre Forschungsarbeit fortzusetzen.

Grosse Teile der Life-Sciences-Branche haben momentan mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Während der Fokus ganz auf Therapien gegen das Coronavirus liegt, kommen Entwicklungsarbeiten an anderen Mitteln zu kurz. Dafür gibt es mehrere Gründe, wie Oliver Rinner in einem Beitrag auf Linkedin ausführt, CEO der Schlieremer Biotechfirma Biognosys.

So ändern sich durch die Corona-Krise beispielsweise die Prioritäten von Investoren, wie Rinner schreibt. Es werde zwar auch Gewinner dieser Entwicklung geben, aber vielen Firmen, die Forschungsarbeit betreiben, könnten harte Zeiten bevorstehen. Die zweite Herausforderung sieht Rinner in den Lieferketten. Gerade im Pharmabereich sei eine Abhängigkeit von chinesischen Produzenten entstanden. Während der Corona-Krise seien diese Lieferungen jedoch zu einem wesentlichen Teil beeinträchtigt. Und schliesslich weist Rinner darauf hin, dass viele klinische Tests für Mittel, die nicht mit dem Coronavirus zu tun haben, abgesagt oder verschoben worden sind.

Als Konsequenz aus dieser Entwicklung empfiehlt Rinner betroffenen Unternehmen, sich weiter auf ihre Forschungsarbeit zu fokussieren. Es sei gerade jetzt wichtig, möglichst viele Daten zu sammeln, um aufzuzeigen, wie wichtig und erfolgversprechend die jeweiligen Entwicklungsprogramme sind. Dabei sei aber ein hohes Mass an Flexibilität hinsichtlich der Art und des Orts der Forschungsarbeiten notwendig.

Biognosys selbst setzt bei seiner Arbeit auf Prozesse, für welche nicht allzu viele Mitarbeitende vor Ort sein müssen. Daher könne das Unternehmen seine Dienstleistungen in der Proteomik auch aktuell uneingeschränkt fortsetzen und anbieten. Das Schlieremer Biotechnologieunternehmen entwickelt Software, Arbeitsstationen und Analysemethoden für die Proteomik. Dabei handelt es sich um die Entschlüsselung des Proteoms, der Gesamtheit aller Proteine in einer vorab definierten Einheit wie einer Zelle oder auch dem Menschen.

Bei Biognosys handelt es sich um eine Ausgliederung aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. jh

zurück