Augenmittel Abicipar erreicht gute Ergebnisse
Schlieren ZH – Das Augenmittel Abicipar des Schlieremer Biopharmaunternehmens Molecular Partners konnte bei zwei Phase-III-Studien gute Ergebnisse erzielen. Das Mittel soll die Behandlung der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration verbessern.
Abicipar konnte gleich in zwei Phase-III-Studien gute Ergebnisse erzielen. In der einen Studie wurde das Mittel im Rahmen einer achtwöchigen Behandlung von Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration getestet. In der anderen Studie wurde es bei einer zwölfwöchigen Behandlung eingesetzt. Es konnte gezeigt werden, dass mit dem neuen Mittel die Anzahl der nötigen Augeninjektionen deutlich gesenkt werden kann, wie es in einer Mitteilung heisst. Konkret sind nur halb so viele Injektionen nötig wie beim Vergleichsmittel Ranibizumab von Novartis.
Laut Professor Raj Maturi von der Indiana University School of Medicine könnte Abicipar die Behandlung der neovaskulären altersbedingten Makuladegeneration revolutionieren. Derzeitige Therapien seien für eine monatliche oder zweimonatliche Dosierung konzipiert worden. In der Realität hätten Patienten aber Schwierigkeiten, sich an diesen Zeitplan zu halten und riskierten damit eine Verschlechterung ihres Zustands.
Patrick Amstutz, CEO von Molecular Partners, freut sich über die Ergebnisse: „Das ist ein grosser Meilenstein für Molecular Partners und das gesamte DARPin Entwicklungsprogramm“, sagt er. DARPins (Designed Ankyrin Repeat Proteins) sind künstliche Proteine. Sie können Antigene erkennen und binden und tragen zur Entwicklung von neuen Medikamenten bei. Molecular Partners ist auf die Entwicklung solcher DARPins spezialisiert.
Der irische Pharmakonzern Allergan hat 2011 die exklusiven Lizenzrechte am Augenmittel Abicipar erworben. Er plant laut der Mitteilung, im kommenden Jahr ein Zulassungsgesuch für Abicipar bei der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA einzureichen. Zunächst werden die Studien aber noch fortgesetzt.
Molecular Partners wurde aus der Universität Zürich (UZH) ausgegliedert und ist im Bio-Technopark Schlieren-Zürich ansässig. ssp