AL-S Pharma startet klinische Phase-2-Studie von AP-101
Schlieren ZH – Das Schlieremer Biotechunternehmen AL-S Pharma beginnt mit der Phase-2-Studie von AP-101 zur Behandlung der degenerativen Nervenkrankheit ALS. Den ersten Patienten ist das von Neurimmune entwickelte Medikament jetzt in erhöhter Dosis verabreicht worden.
AL-S Pharma AG hat die Aufnahme des ersten Patienten in eine placebokontrollierte klinische Phase-2-Studie zur Untersuchung des Medikaments AP-101 bekanntgegeben. Laut einer Medienmitteilung des Mutterunternehmens Neurimmune, wie AL-S Pharma in Schlieren ansässig, soll diese Studie die Sicherheit, Verträglichkeit, Pharmakokinetik und Pharmakodynamik von AP-101 untersuchen. In die Studie werden sowohl Patienten mit familiärer ALS mit krankheitsverursachenden SOD1-Mutationen als auch bei Patienten mit sporadischen Formen der ALS einbezogen. ALS ist eine Erkrankung des motorischen Nervensystems. AP-101 ist ein menschlicher Antikörper, der sich gegen fehlgefaltete Superoxid-Dismutase 1 (SOD1) richtet, dem Auslöser von ALS. Er wurde unter Verwendung der genetischen Information menschlicher Gedächtnis-B-Zellen von Neurimmune entwickelt.
AL-S Pharma AG ist 2016 gemeinsam von Neurimmune und dem Risikokapitalfonds TVM Capital Life Science mit Sitz in München und Montreal in Kanada gegründet worden, welche das Unternehmen auch finanzieren.
Mit der klinischen Entwicklung von AP-101 in der Phase 2 hoffe AL-S Pharma, Patienten „einen therapeutischen Nutzen bieten zu können“, wird Michael Salzmann, CEO von AL-S Pharma und COO von Neurimmune, zitiert. Salzmann weiter: „AP-101 ist ein menschlicher Antikörper, der sich selektiv an fehlgefaltete und aggregierte Formen von SOD1 bindet. Unser Ziel ist es, diese abnormalen Proteine zu neutralisieren und zu entfernen.“
Angela Genge, Direktorin der Abteilung für klinische Forschung an der McGill-Universität in Montreal, berichtet laut der Medienmitteilung, dass sich AP-101 „in der laufenden Phase-1-Studie mit einer einzigen aufsteigenden Dosis bei familiären und sporadischen ALS-Patienten als sicher und gut verträglich erwiesen“ habe. Die Evaluierung mehrerer Dosen von AP-101 bei Patienten über einen Zeitraum von bis zu 48 Wochen sei nun ein wichtiger nächster Schritt, um das Potenzial dieses Wirkstoffkandidaten für die Behandlung von ALS zu erfassen.
Bei Neurimmune handelt es sich um eine Ausgliederung aus der Universität Zürich (UZH) mit Sitz im Bio-Technopark Schlieren-Zürich. gba